Glocken im Kurpark

Am 16.06.2014 ist der historische Glockenstuhl im Kurpark an seinen fast ursprünglichen Platz wieder zurückgekehrt. Im Beisein zahlreicher Bürgerinnen und Bürger, Gäste und Sponsoren, wurde die Restaurierung des stählernen Glockenstuhls damit abgeschlossen. Die Aufarbeitung des maroden Glockengeläuts wurde ausschließlich mit Hilfe von Sponsoren finanziert.

Das Eisenhartgussgeläut der Kirchge-meinde Oberschlema wurde 1918 in der Glockengießerei Schilling & Lattermann in Morgenröthe-Rautenkranz gegossen. Das alte Gotteshaus Oberschlemas stand seit 1573, nicht weit von dem jetzigen Stand-ort des neu aufgestellten Glockenstuhls entfernt 6 Meter unter der heutigen auf-geschütteten Erdoberfläche des Kurparks und musste 1953 dem Wismut-Bergbau weichen. Der original erhaltene, 1897 gefertigte Glockenstuhl aus Stahlprofilen war, wie die 1917 abgenommenen und eingeschmolzenen Bronzeglocken, eine Spende Ober- und Niederschlemaer Familien. Die Eisenhartgussglocken bildeten von 1918 – 1953 das Geläut der alten und von 1953 – 2012 das der neuen Kirche Oberschlemas. Die Ev.-Luth. Kirchgemeinde Bad Schlema-Wildbach hat 2012 ein neues Bronzegeläut für die Oberschlemaer Kirche geweiht und das alte Eisenhartgussgeläut der Gemeinde Bad Schlema für Ausstellungszwecke überlassen. Der jetzige Standort ist gezielt ausgewählt worden. In der einen Achse steht das Ge-läut in einer Linie mit der St. Wolfgangskirche in Schneeberg und der Martin-Luther-Kirche in Niederschlema. Die andere Achse verbindet die Auferstehungskirche in Oberschlema mit der abgebrochenen ehemaligen Oberschlemaer Kirche, unterhalb des jetzigen Standorts. Beide Achsen ergeben ein Kreuz.

Möge der Glockenstuhl mit dem Eisenhartgussgeläut als Mahnmal und Erinnerung für den Niedergang des einstigen weltberühmten Radiumbades Oberschlemas, durch das skrupellose Wettrüsten im Kalten Krieg nach 1945 und dem einhergehenden Uranerzbergbau gesehen werden.